Im Jahr 1946 wird der Sportverein Eversburg von 1894 e.V. als Nachfolgerverein von "Gut Heil von 1894 e.V. gegründet.
An der Piesberger Str. in Osnabrück Eversburg leben in der Zeit zwei Freundinnen, Waltraud und Elvira, beide ungefähr 10 Jahre alt. Auch sie haben die Schrecken des Krieges miterlebt und zum Teil auch ihren Vater im Felde verloren. Dennoch richtet sich der Blick nach vorne und man sucht Freude beim Sporttreiben im SVE. Dabei musste die Jüngere (Waltraud) ihre ältere Freundin fast acht Monate überreden, bis diese sich durchringen konnte.
„Nun turnten wir viele Jahre zusammen mit Keule, dem Ball, am Pferd oder Barren.“(Elvira Wahlbrink)
Foto: M. Brammer
Elvira übernimmt später die Leitung der Gymnastikabteilung für 28 Jahre. Während dieser Zeit finden jährliche Treffen der Osnabrücker Frauenwartinnen, unter der Leitung von Annelie Wellmann statt. Unter anderem lernt man zu Wasser und in der Luft das vielfältige Sportangebot der einzelnen Vereine kennen.
Ihre langjährige Tätigkeit entgeht auch den Verantwortlichen des Stadtsportbundes nicht, der dieses ehrenamtliche Engagement mit einer Ehrung würdigt.
Aus dieser Zeit gehen auch die Seniorennachmittage des SVE hervor, die sie 20 Jahre mit der Hilfe einiger Gymnastikdamen erfolgreich bis 2007 organisiert.
Sie nimmt an vielen Abteilungsfeiern, Stiftungsfesten oder Vereinsfesten teil, wie zum Beispiel am ehemaligen Kanalfreibad, das der SV Eversburg an der Stelle unterhielt, an der heute die Wassersportfreunde ihre Heimat gefunden haben.
Auch sind die Teilnahmen an den Landesturnfesten 1950 in Verden an der Aller und 10 Jahre später in Oldenburg unvergessliche Erinnerungen.
Beide Freundinnen haben im Laufe der Jahre nicht nur die Freude an der Gymnastik gefunden, sondern auch ein Talent für diese Sportart entwickelt, was sie 1977 motiviert, sich das Deutsche Gymnastikabzeichen als Ziel zu setzen. Mit Erfolg.
Vor wenigen Jahren, die Knie sind mittlerweile zur Last geworden, gedenkt man während einer Tanzveranstaltung, der sie nur passiv beiwohnen kann, der schönen Zeiten, in denen man kaum einen Tanz ausließ. Dabei entsteht aus einer Schnapsidee die Stuhltanzgruppe im SVE. So hat das Leid doch noch etwas Gutes gehabt und die Nachfrage zeigt, dass es auch anderen wohl ähnlich ergeht.
Am 12. April besuchte unsere Geschäftsführerin, Margot Brammer, die Jubilarin zuhause. Gemeinsam frühstückten sie und es gab, wie auf dem Foto zu sehen ist, eine kleine Aufmerksamkeit. So die Daten nicht lügen, nimmt Elvira Wahlbrink Platz drei in der Rangliste der Vereinsmitgliedsschaften ein.
Foto v.l.n.r: Bei der Stuhlgymnastik; auf dem Stiftungsfest 1955 im Piesberger Gesellschaftshaus und beim Landesturnfest 1960 in Oldenburg (Fotos: Wahlbrink)
Sollte Ihnen aufgefallen sein, dass der Name des Autors dieses Textes mit dem der Jubilarin übereinstimmt, so haben Sie recht. Ihr Engagement für den SVE hat sich natürlich auch in der Familie bemerkbar gemacht. Neben Ihr war auch mein Vater, Erwin Wahlbrink, als Hand- und Faustballer lebenslang im Verein. So wurde ich schon früh auf den SVE geprägt und auch der Enkel ist als Webmaster aktiv. Lediglich meine Schwester konnte sich diesem Enthusiasmus nach wenigen Jahren entziehen.
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