Wir wollen Euch ein letztes Mal im SVE-Zug mitnehmen auf ein Wechselbad der Gefühle und einen kleinen Saisonrückblick.
Am späten Freitagabend (tatsächlich schon am Freitag, 28.04.2023 – das Redaktionsteam war vom Party-Marathon schlichtweg überrollt) stand das letzte Saisonspiel des Jahres 2022/23 für die Damen vom SV Eversburg gegen den SV Bad Laer an.
Das Ziel für dieses Spiel war klar formuliert: Siegen und die Saison ungeschlagen beenden.
Schrieben wir am 13.11.2022 an dieser Stelle noch vom größten Kader den der SVE zu bieten hat, müssen wir dies Aussage heute revidieren. Ganze 15 Spielerinnen standen für die Auswärtsaufgabe dem Trainerteam zur Verfügung. Diese mussten also die schwierige Entscheidung treffen, wer auf einen Einsatz verzichten musste. Doch auch hier sah man wieder eine Stärke des Teams. Trotz des unliebsamen Platzes als Offizielle unterstützen sich die Mädels uneingeschränkt in jeder Situation. Meisterlich!
Im Hinblick auf das sportliche sprach die Ausgangssituation definitiv für die designierten Meisterinnen. Mit riesigem Kader, viel Selbstbewusstsein und guter Stimmung wäre alles andere als ein Sieg gegen das punktlose Schlusslicht eine große Überraschung.
Doch vielleicht war es die Selbstgefälligkeit der letzten Woche oder genau dieser Gedanke, der die Eversburgerinnen in Halbzeit eins nicht lähmte, zumindest aber wanken ließ.
Die Gastgeber gingen aufmerksam zu Werke. Sie spielten lange Angriffe und stellten eine ungewohnt offensive Abwehr, sodass es in der 10. Minute „nur“ 2:2 stand. Erst In der 12. Minute erfolgte die erste Eversburger-Führung (2:3) Ein Start den sich das Team sicherlich anders vorgestellt hatte. Woran hat es gelegen? Das fragt man sich dann. Ja, woran hat es gelegen? Zum einen fehlte im Angriff die Bewegung ohne Ball, viele Situationen wurden versucht, ideenlos im 1-gegen-1 zu lösen oder das Tor wurde schlicht weg nicht getroffen. Also so gar nicht, gar nicht. Die Wand links und rechts bestätigt Ihnen das gerne. Nach dem zähen Beginn fanden die Ladies in schwarz ab Minute 15 langsam in die Spur. Auch wenn es anfangs nur eine Schmalspurbahn war. Über 4:7 (17.) und 7:13 (25.) setzten sich zum Halbzeitstand von 8:15 ab.
Eine Halbzeit die auf alle Fälle noch Luft nach oben hatte. An dieser Stelle sei gesagt, dass der Sieg nie wirklich gefährdet war, aber es fehlte die Leichtigkeit im Spiel der Aufsteigerinnen.
Dies sahen wohl auch die zahlreichen Zuschauer so, die parallel ab und an dem Fußballspiel über den Köpfen der Spielerinnen einen ticken mehr Aufmerksamkeit schenkten.
Doch fanden die Trainer ein letztes Mal die richtigen Worte und die Leichtigkeit kam in das Spiel zurück. Die Abwehr hat mehr Zugriff, im daraus resultierend Tempospiel wurden zwei Schippen drauf gelegt und die Effektivität im Torabschluss steigerte sich erheblich. Mit mehr Bewegung im Angriff, einem gemeinsamen Aufbauspiel und Gegenstößen die endlich im Netz zappelten hatten die Eversburginnen nach einer viertel Stunde bereits mehr Tore geworfen als in der gesamten ersten Hälfte (12:31). Das Trainerteam gab jedem seinen verdienten Spielanteil, sodass sich jede Spielerinn gebührend aus der Saison verabschieden konnte. Am Ende steht ein souveräner 17:41-Auswärtssieg zu buche.
Was danach folgte war Freude, Spaß und Party pur bis zum Abwinken. Zusammen mit den besten Fans der Liga feierten alle zusammen den Meistertitel, den Aufstieg, die perfekte Spielzeit, den besten Angriff und die beste Abwehr der Liga und einfach sich selbst - erst in der Halle, dann vor der Halle und dann das ganze Wochenende. Die Feierlichkeiten sollen mindestens genauso gut gewesen sein, wie das sportlich – erzählt man sich.
Was bleibt noch zum Spiel zu sagen?
Sollte es einen Fairplay-Award geben, hätte ganz sicher Jenny Ambitionen auf die vorderen Plätze. Stellen Sie sich selbst einfach einmal folgende Frage: Schaue ich zum Ball und laufe den Gegenstoß mit Torerfolg oder schau ich zur Gegnerin, die über ihre Füße stolpert und helfe ihr hoch? Entscheiden Sie selbst!
Dann freut es uns unglaublich Laura wieder begrüßen zu können. Nicht jeder hat diese Saison eine 100-prozentige-Siebenmeterquote.
Weiter trug sich auch Dorina, ebenfalls frisch aus der Baby-Pause zurück, in die Torschützenliste ein. Der Jubel in der Halle war grenzenlos.
Gleichzeitig absolvierte Miriam ihr vorerst letztes Spiel für den SV Eversburg. Sie wird uns nächstes Jahr fehlen und die Welt ein Stück besser machen. Wir verabschieden dich auf Zeit und wünschen dir viel Spaß; Dein Rückhalt wird fehlen.
Was bleibt noch zur Saison zu sagen?
Stand am Anfang beim Mannschaftsabend die Frage im Raum: „Was ist unser Saisonziel?“ Gab es damals nur eine zurückhaltende Antwort. Erster werden wäre schon cool, aber…
Stehen am Ende die Damen des SV Eversburg mit 24:0 Punkten völlig verdient auf Platz 1 der Regionsklasse. Keine Niederlage, nicht mal ein Unentschieden – absolut makellos.
401 geworfene Tore, durchschnittlich 33,42 Tore pro Spiel, zeigen die Offensivpower dieses Teams.
206 Gegentore (17,16/Spiel) bei den wenigsten Strafen aller Teams (1,82/Spiel 2-Minuten; 0,92/Spiel Gelbe Karten, keine Rote) zeigen wie bombenfest und fair die Abwehr inklusive seiner Torhüterin ist. (Jenny wäre bestimmt stolz!)
Einzig und allein die 7M-Quote lässt auf noch mehr hoffen. (65%).
Neben den Zahlen bleiben aber Erinnerungen im Kopf wie Siege gegen Bissendorf, Hütte oder Dodesheide, kleinere und größere Partys, schwächere Momente gegen Gretesch oder Hütte. Eine unfassbare Kulisse auswärts in Bissendorf. Die eine oder andere Sektdusche und manch eine Trainingseinheit.
Im Ohr bleiben die besten Fans der Liga, ob Auswärts oder Heim, ob mit Megafon oder Applaus, ihr wart erstklassig – DANKE!
Die wertvollste Erkenntnis ist aber wohl die, dass der Glaube an sich selbst und ein unzertrennbares Team alles erreichen kann. Den ein Team ist erst dann ein Team, wenn der Teamgeist Team heißt – Zitat.
Zusammenfassend eine Saison mit dem Prädikat „sehr gut“.
Die Damen verabschieden sich jetzt in die Sommerpause, können die Vorbereitung auf das nächste Jahr Regionsliga gar nicht mehr abwarten und kommen noch stärker zurück. Stay tuned und seid wieder dabei wenn die Rakete startet.
Das Meisterteam: Julia S., Miriam, Marisa, Julia R. Kathrin, Anna, Jenny, Dorina, Giuliana, Pia, Lissi, Alina, Laura, Nijah, Louisa, Jule, Lea, Sonja, Jan & Ole…
Jan Ole
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